Aua!

Machmal tut es ja schon beim Zuschauen weh. Oder, wie im Falle eines erfolgreichen Warnschildes, schon beim Gewarntwerden:

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Gesehen vor einem Hai-Aquarium-Unterwasser-Röhrendurchgang. Da kann ein bisschen Warnen nicht schaden.

Exzellente Hochschullehre mit E-Learning in Osnabrück. Herzlichen Glückwunsch, Professor Vornberger!

Das Wintersemester 1992/1993 war grau, verregnet und für mich als damaligen Computerlinguistik-und-Künstliche-Intelligenz-Erstsemester voller aufregender neuer Eindrücke und wissenshungriger Aufbruchstimmung. Ein Garant dafür, dass diese Stimmung nicht Ernüchterung oder gar Enttäuschung weichen musste, war die Pflichtvorlesung »Algorithmen« von Prof. Dr. Oliver Vornberger.

Mindestens 15 Stunden in der Woche beschäftigten uns seine Bemühungen, die Grundzüge der Informatik anhand der damals modernen Programmiersprache »Modula-2« mit Tafel und Kreide an den Mann und die sehr wenigen Frauen zu bringen. Vorlesung, Übung, Aufgabenblätter und persönliche Testate mit wirklich guten Tutoren haben zumindest in meinem Fall für eine dauerhaft nährende Grundlage gesorgt. „Exzellente Hochschullehre mit E-Learning in Osnabrück. Herzlichen Glückwunsch, Professor Vornberger!“ weiterlesen

Scheißegaaaaaal, scheißegaaaaaaal…

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…ob du Huhn bist oder Hahn.

Gegessen wirst du sowieso und das auch noch aus dem gleichen Topf, wie mir der Apollo Pizza Service heute mitgeteilt hat. Ansonsten war der Prospekt – von den »Calamari Frutti« und dem »Reis „Diepholz“« abgesehen –  leider nahezu frei von sprachlichen Höhepunkten

Veränderungen in Krisenzeiten

Was uns alles noch bevorsteht, bei dieser größten Krise seit der Sintflut, lässt sich heute noch gar nicht erahnen. Aber aus der Vergangenheit lässt sich vielleicht etwas lernen. So habe ich heute in der Wikipedia folgende interessante Information gefunden:

Mit der Weltwirtschaftskrise verschwand auch das Sitzen auf Fahnenstangen wieder aus der Öffentlichkeit.

Also. Wer weiß schon, was wir demnächst vermissen müssen.

Betreffs der Einfachheit kann, dass ich offen wie das Buch sagen. Mich mu?

91% Spam-Wahrscheinlichkeit, meint der Unimail-Spamfilter. Deshalb bin ich nur zufällig beim Überfliegen des Junk-Ordners an einem besonders schönen Exemplar beinah-deutscher Spamlyrik hängengeblieben.

Hallo werde ich der schone Fremde, uber unsere Bekanntschaft mich froh sein rufen Anastasiya.

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Bahncard-Kündigung per E-Mail

Heute ist der letzte Geltungstag meiner Bahncard 50. Oder in den Augen der Bahn: Der letzte Geltungstag meiner diesjährigen Bahncard 50. Die gibt es nämlich nur im Abo und das verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn nicht fristgerecht gekündigt wird.

Das habe ich natürlich getan, und zwar per E-Mail. Ging ganz einfach und hat problemlos funktioniert. „Bahncard-Kündigung per E-Mail“ weiterlesen

Megakrisenjahr 1993: Hast du’s überlebt?

Natürlich wieder Spiegel Online:

»Wirtschaftskrise: Export bricht so stark ein wie seit 16 Jahren nicht mehr«

Das heißt aber ja auch: Vor 16 Jahren, 1993, war es noch schlimmer.

Erinnerst du dich noch, wie du in verschlissenen Pappkartons schlafen und tagelang vor der Suppenküche auf eine Kelle dünner Brühe warten musstest? Als große Teile des deutschen Waldes von frierenden Menschen gerodet wurden, um wenigstens ein kleines Feuerchen in den Ruinen zu haben?

Eben!

Vier von fünf Unternehmen sagen trotz Krise: Niemand wird entlassen!

Deutschland im Frühjahr 2009. Alles jammert, alles kriselt. Schlechtreden, düstere Katastrophenszenarien an die Wand malen, im Untergangsorchester selbst die erste Geige spielen wollen: Die Krisenrethorik beschleunigt den ganzen Massenmediamarkt und hält das gefühlte Steuer stur Richtung Wand.

Ein Klassiker der Kategorie »Halb voll« vs. »Halb leer« ist eine heutige Schlagzeile von Krisentalkmaster Spiegel Online:

»Jedes fünfte Unternehmen plant Personalabbau«

Warum nicht mal andersrum:

»Vier von fünf Unternehmen sagen trotz Krise: Niemand wird entlassen«

Natürlich ist das nicht ganz das gleiche. Aber in den üblich weiten Toleranzgrenzen journalistischer Interpretation halbseriöser Umfragen (»Pointierung« nennt man diese Art der Informationsverdampfung glaube ich) läge es allemal.

Was sind eure optimisierenden Retourkutschen auf absichtlich verdüsternde Krisenschlagzeilen?

Ein SchönerTag mit der Bahn? Aber ohne Krawatte, bitte!

Februar ist Dienstreisemontag. Üblicherweise führen die mich nach Hannover, Hannover, Oldenburg, Hannover, Berlin, Hannover, Hannover oder auch mal nach Hannover. Morgen ist ein besonderer Dienstreisetag, denn ich darf Rheda-Wiedenbrück besuchen. Wo zum Geier ist das? Und kommt man da mit der Bahn überhaupt hin? Klar doch. Nur knapp eineinhalb Stunden und zweimal umsteigen führen von Osnabrück ins schöne ostwestfälische Städtchen, das eigentlich nur 55km entfernt liegt. Wie üblich wollte ich heute meine Fahrkarte als Online-Ticket über das Firmenkundenportal der Bahn buchen.

Aber. Der kurze Check wie lange und wo entlang mich die Fahrt führen würde, war im Normalkundenportal schnell erledigt und der vertraute „Online Buchen“-Button hätte mich mit meiner Bahncard 50 zu 16,10 Euro Fahrkosten gebracht. Der Großkundentarif spart da nochmal 7-8%. Nicht die Welt, aber Kleinvieh macht auch.. Sie wissen schon. (Außerdem ist zur Entlastung des Steuerzahlers selbstverständlich die Nutzung aller denkbaren Rabattmöglichkeiten für Dienstreisen zwingend vorgeschrieben.)

Nach Login im Firmenkundenbereich fehlte allerdings der Sofort-Buchen-Link. Stattdessen die Aussage: „Vorausbuchungsfrist abgelaufen“. Wie das? Schnell mal die Hotline anrufen.

Tobi: „Guten Tag! Ich wollte ein Online-Ticket für morgen über das Firmenkundenportal buchen, konnte die Buchung aber nicht abschließen.“

Bahncallcenteragentin: „Von wo nach wo wollen Sie denn fahren?“

Tobi: „Von Osnabrück Hauptbahnhof nach Rheda-Wiedenbrück“

Bahncallcenteragentin: „Äh.“

Tobi: „Das ist eine recht kurze Strecke.“

Bahncallcenteragentin: „Äh. Und wo ist das Problem?“

Tobi: „Über die normale Buchungsmaske wurde mir ein Online-Ticket angeboten, im Firmenkundenportal allerdings nicht.“

Bahncallcenteragentin: „Äh. Ist da ein Regionalexpress dabei?“

Tobi: „Ja, aber den buche ich doch sonst auch online.“

Bahncallcenteragentin: „Äh. Ist das ein SchönerTag-Ticket?“

Tobi: „Keine Ahnung. Da steht ‚NRW-Ticket‘.“

Bahncallcenteragentin: „Ja, das ist SchönerTag.“

Tobi: „Schön.“

Bahncallcenteragentin: „Äh. Das geht nicht.“

Tobi: „Bitte?“

Bahncallcenteragentin: „SchönerTag-Tickets sind als Online-Ticket für Firmenkunden nicht buchbar.“

Tobi: „Bitte?“

Bahncallcenteragentin: „Äh. Das ist so.“

Tobi: „Warum?“

Bahncallcenteragentin: „Äh. Das kann ich Ihnen auch nicht sagen.“

Tobi: „Oh.“

Bahncallcenteragentin: „Ja.“

Tobi: „Und jetzt?“

Bahncallcenteragentin: „Das Ticket können Sie dann nicht buchen.“

Tobi: „Ja.“

Bahncallcenteragentin: „Ja.“

Tobi: „Und jetzt?“

Bahncallcenteragentin: „Das kann ich Ihnen nicht sagen.“

Tobi: „Ich sehe hier noch eine frühere Verbindung mit IC, die ich buchen kann. Kostet 0,50€ mehr. Kann ich mit der Fahrkarte auch die eigentlich gewünschte Verbindung nehmen?“

Bahncallcenteragentin: (glücklich strahlend) „Ja, selbstverständlich.“

Tobi: „Ja, dann mach ich das wohl.“

Bahncallcenteragentin: (glücklich strahlend) „Toll!“

Tobi: „Ja.“

Ok. Den Steuerzahler kostet meine Dienstreise nun 50 Cent mehr als nötig. Aber die Alternative, zum Bahnhof zu laufen und am Schalter dem Bahnvertriebsbeauftragten meinen Reisewunsch darzulegen und eine umfängliche Beratungsdienstleistung in Anspruch zu nehmen, hätte mindestens eine halbe Stunde meiner Arbeitszeit in Anspruch genommen und die kostet den Steuerzahler weit mehr als 50 Cent. Also: Geld gespart und einen darbenden Staatsbetrieb subventioniert. Ein guter Tag!

(P.S.: Dieser Bericht ist selbstverständlich nicht in meiner Arbeitszeit entstanden und verursacht dem Steuerzahler keine Mehrkosten.)