Umzug, Umzug

Das virtUOS ist umgezogen. Spätestens seit heute morgen stabilisiert sich das Chaos aus Kartonbergen, noch zuzuordnenden Monitoren, ihr Büro suchenden Mitarbeitern und ziel- und planlos umherirrenden Hilfskräften.

Vorteil: virtUOS hat mehr Platz. Nachteil: virtUOS hat weniger Räume. Das heißt für die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Auf mehr Fläche näher zusammenrücken. Vor allem aber: Alle virtUOS-Geschäftsbereiche sind nun unter einem Dach vereint. Bislang war der Geschäftsbereich »Medienkompetenz« noch im EW-Gebäude untergebracht, manchem noch unter dem früherem Namen »AVMZ« bekannt. Das Film-Studio ist noch im EW-Gebäude geblieben, der Rest ist jetzt wie das gesamte virtUOS am Heger-Tor-Wall zu finden. „Umzug, Umzug“ weiterlesen

Exzellente Hochschullehre mit E-Learning in Osnabrück. Herzlichen Glückwunsch, Professor Vornberger!

Das Wintersemester 1992/1993 war grau, verregnet und für mich als damaligen Computerlinguistik-und-Künstliche-Intelligenz-Erstsemester voller aufregender neuer Eindrücke und wissenshungriger Aufbruchstimmung. Ein Garant dafür, dass diese Stimmung nicht Ernüchterung oder gar Enttäuschung weichen musste, war die Pflichtvorlesung »Algorithmen« von Prof. Dr. Oliver Vornberger.

Mindestens 15 Stunden in der Woche beschäftigten uns seine Bemühungen, die Grundzüge der Informatik anhand der damals modernen Programmiersprache »Modula-2« mit Tafel und Kreide an den Mann und die sehr wenigen Frauen zu bringen. Vorlesung, Übung, Aufgabenblätter und persönliche Testate mit wirklich guten Tutoren haben zumindest in meinem Fall für eine dauerhaft nährende Grundlage gesorgt. „Exzellente Hochschullehre mit E-Learning in Osnabrück. Herzlichen Glückwunsch, Professor Vornberger!“ weiterlesen

First Impressions: Election Party and Roundtable Discussion

Wie hier und hier in den Uni-Blogs angekündigt, lud das Institut für Anglistik und Amerikanistik heute abend zur Wahlparty mit mehr oder minder akademischer Diskussion in die Stadtgalerie. Ob der angekündigte Beginn um 21.30 eher im Sinne einer Partyeinladung zu verstehen ist (also besser nicht vor 23 Uhr aufkreuzen) oder eher wie bei einem Votragsabend (also möglichst pünktlich sein), ist vorab nicht auszumachen. Also entscheide ich mich für das gute alte akademische Viertel und muss feststellen, dass in der bestens gefüllten Stadtgalerie Sitzplätze schon aus sind.

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Nach kurzer herzlicher Begrüßungsrunde geht’s schnell los mit der „round-table discussion“, der zwar ein runder Tisch, aber weder Laune noch rege Beteiligung des Publikums fehlen. Interessant: Unter den anwesenden Anglisten finden sich gleich mehrere offensichtlich erfolgreiche Debating-Club-Champions, die die Kunst perfekt beherrschen, die Grenzen zwischen Frage, flammender Rede und Filibuster zerfließen zu lassen. Entflammend aber auch das Podium: Meinung und Entertainment wohlausgewogen, viel Sachverstand und Persönliches bei den fünf spätestens nach dieser Runde ausgewiesenen Experten.

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Zur Sache: Die Sympathien bei Publikum und Podium sind klar auf einen der beiden Kandidaten vereint, höchstens schwingt die Befürchtung mit, dass zu viel Sicherheit der eigenen Anhänger Obama noch den Sieg kosten könne. Keine hitzigen Diskussionen also zwischen Parteilagern. Der trotzdem muntere Schlagabtausch lässt aber gar nicht erst das bleierne Gefühl einer inszeniert herablassenden Podiumsdiskussion aufkommen, sondern bringt spannende Gespräche auf Augenhöhe. Ein Eindruck, den das neu aufgestellte Insitut für Anglistik und Amerikanistik mit seiner engagierten Studierendenschar in letzter Zeit überraschend und erfreulich häufig aufkommen lässt. Es überwiegen Schilderungen persönlicher Eindrücke, die aber immer zu den großen Fragen zurück führen: Wie füllen die USA ihre Vorbildrolle („for good or for worse“), ihre Supermachtrolle politisch und kulturell aus?

Entsprechend dann auch die aus meiner Sicht spannendste Frage von Peter Schneck: Haben wir in den letzten Wochen und Monaten eine ganz neue Form einer Campaign („Wahlkampf“ trifft es wohl nicht ganz) gesehen? Führen die massiv genutzten und massiv wirkenden Web-2.0-Communities (Blogs, YouTube, Facebook werden genannt) zu einer Globalisierung der US-amerikanischen Präsidentenwahl? Von deutschen Studierenden, die für Obama gespendet haben, ist die Rede; von der Niederlage Hillarys, die verloren habe, als sie Obama-Anhänger als „they’re just facebook“ abzukanzeln versuchte. „Country first“ als Maxime der Supermacht-Präsidentenwahl ade? So ganz will das Podium der Provokation nicht folgen, aber deutlich wird: Internet-Öffentlichkeit matters. Und zwar allein, weil sie (oberflächlich betrachtet?) ungesteuert und partizipativ funktioniere – eben das, was mit „Web 2.0“ beschlagwortet wird. Das wohl schon jetzt legendär zu nennende Yes-We-Can-Video ist da nur eine Spitze des Eisbergs, die jeweils sofort ausgewälzten (vermeintlichen) Fehltritte und Peinlichkeiten aller Beteiligten eine andere, vielleicht auch das Obama-Girl – und das über 15 Millionen mal personalisierte Video („deine fehlende Stimme ist schuld, dass Obama nicht gewählt wurde“) wohl die innovativste.

Ich finde die Frage höchst spannend: Was könnte mich als Bundesrepublikaner dazu bewegen, für einen amerikanischen Präsidentschaftskandidaten zu spenden? Die genannten Pro-Argumente: Von den Konsequenzen dieser Wahl bin auch ich betroffen. Mitwählen kann ich nicht, aber offensichtlich auf andere Weise Einfluss nehmen: Geld spenden (was selbstverständlich außerordentlich viele wahlethische Fragen aufwirft, aber in der medialen Beurteilung der Obama-Spendenflut spielte neben der exorbitanten Summe auch immer eine Rolle: Es waren sehr viele kleine private Spenden), You-Tube-Videos produzieren, Facebook-Propaganda betreiben, relevant bloggen. Was heißt das für das Gesamtkonzept Demokratie? Was heißt das für uns als Deutsche und für zukünftige deutsche „Campaigns“? Oder ist das ganze Internet-Bohei letztendlich doch irrelevant? Die Diskussion ist sicher noch nicht abgeschlossen.

Um 11 ein Break bis die ersten Resulate einlaufen würden. Überall wird angeregt diskutiert, aber ich muss kurz darauf leider gehen: Der heutige Vortrag bereitet sich nicht von allein vor.

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Vielen Dank an die Organisatoren für tolles Flair, vielen Dank an das Institut für Anglistik und Amerikanistik, dafür, aus dem Event ein öffentliches zu machen. Der heutige Abend ist ein hervorragendes Beispiel und Vorbild für ein Fach, das sich öffnet, eine Universität, die sich selbst nicht fremd wird und die die Öffentlichkeit nicht nur nicht aussperrt, sondern geradezu sucht. Ähnliches ist in den öffentlichen Seminarblogs gerade hier, hier, hier und hier zu beobachten.

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Menschen sitzen gerne hinten

Der gemeine Dozent beklagt sich ja gern darüber, dass die allzu zaghaft-schüchternen Studierenden sich vorzugsweise Sitz- oder gar Stehplätze weit hinten im Hörsaal suchen. Selbst dann, wenn vorne noch viele Plätze mit ganz besonders hohem Aufmerksamkeits- und natürlich auch Lernwert vorhanden sind.

Beim Sichten der fast veröffentlichungsbereiten Logos-Aufzeichnungen habe ich dann aber dieses Bild entdeckt:

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Im eigentlich gar nicht so schlecht gefüllten Auditorium saßen lauter E-Learning-Wissenschaftler, Hochschullehrende und andere Experten für Lehren und Lernen. Aber doch bitte nicht vorne! Die taktisch einzig richtige Reaktion der Referentin: Aufrücken, näher ran an die Zielgruppe. Beinah könnte man meinen, die ersten drei Reihen in Hörsälen und schlimmer noch: Seminarräumen könnten eingespart werden. Hat jemand wirklich gute Verwendungs- und Verbesserungsvorschläge? (Dann bitte beim DINI-Studenten-Wettbewerb „Lebendige Lernorte“ mitmachen und 5000€ gewinnen!)

Zudem ist bei Konferenzen ein ständiges Kommen und Gehen während der Vorträge eher die Regel als die Ausnahme. Und wer später hinzugekommen ist, fragt in der Diskussion fast selbstverständlich: „Ich habe den Anfang nicht mitbekommen. Können Sie das nochmal zusammenfassen?“ Studierenden wird soviel Beliebigkeit und unhöfliche Missachtung der Vortragenden üblicherweise nicht zugebilligt. Wird da etwa mit zweierlei Maß gemessen? Oder kann man das einfach nicht vergleichen? Oder ist meine Wahrnehmung verzerrt?

Bliebe abschließend nur noch die syllogistische Feststellung:

1. Menschen sitzen gerne hinten.

2. Dozenten sind Menschen.

Daraus folgt:

3. Auch Dozenten sitzen gerne hinten.

Hochschulen der Welt (1)

Damit steht es Theleprompt vs. Rest-der-Welt 3:0“ musste Silencer137 heute nach der dritten Runde seines Bahnhofs-Rästels konstatieren. Mit Basel Bad.Bhf., Stuttgart Hbf. und Hamburg Hbf. waren die bisherigen Runden aber auch keine wirklichen Herausforderungen für den Vieldienstreisenden. Ich warte also gelassen, ob der Rest der Welt in den weiteren Runden wird aufholen können.

Unterdessen kopiere ich die Idee schamlos und starte auch ein Bilderrätsel. Aber nicht mit Bahnhöfen, sondern Hochschulen. Sind ja schließlich die Uniblogs hier.

Also. Wer weiß, welche Hochschule hier im Bild zu sehen ist:

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Für diejenigen, die’s nicht gleich erkennen, vielleicht schonmal ein kleiner Hinweis: In der Nähe dieses Gebäudes befindet sich ein See.