Was leistet eigentlich Plagiatserkennungssoftware und was nicht?

Plagiate in wissenschaftlichen Arbeiten sind derzeit ein Thema, das so öffentlich wie noch nie diskutiert wird. Insgesamt verstoßen alle Fälle gegen die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens, bei denen fremde Texte und Textteile in eine als Eigenleistung ausgegebene Arbeit übernommen und nicht hinreichend gekennzeichnet werden. An deutschen Hochschulen wird dieses Problem für studentische Studien- und Abschlussarbeiten in den vergangenen Jahren zunehmend als Problem wahrgenommen.

Insbesondere mit Verbreitung des Internets und elektronischer Dokumente als Quellen leicht zu aufzufindender und zu kopierender Informationen wird es handwerklich besonders einfach, zu plagiieren. An Hochschulen im angloamerikanischen Raum ist eine routinemäßige Überprüfung der (verpflichtend auch elektronisch einzureichenden) studentischen Arbeiten durch spezialisierte Softwarelösungen üblich. In Deutschland implementieren zahlreiche Hochschulen in den letzten Jahren ebenfalls derartige Lösungen, bzw. streben den Einsatz von Plagiatserkennungssoftware an. Doch was können solche Softwarelösungen überhaupt leisten? „Was leistet eigentlich Plagiatserkennungssoftware und was nicht?“ weiterlesen

Zugangserschwerungsgesetz II

Im nationalen und internationalen Briefverkehr werden tagtäglich schwerste Straftaten begangen. Von der Verbreitung übelster Kinderpornographie reicht die Spanne bis zur Verabredung und Durchführung terroristischer Taten. (Briefbomben!) Es ist nicht länger hinnehmbar, dass der Briefverkehr rechtsfreier Raum ist. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Absender, also Täter, völlig anonym bleiben können. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Konsumenten, also Mittäter, illegale Briefsendungen unkontrolliert empfangen können. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass Empfänger schutzlos illegalen Briefsendungen ausgesetzt sind. „Zugangserschwerungsgesetz II“ weiterlesen

Was Leute am neunundzwanzigsten Oktober Zweitausendundacht lernen müssen

Ich muss viel lernen
Ich muss wieder lernen
Ich muss orientalischer denken lernen
Ich muss Latein lernen
Ich muss erstmal lernen, den Menschen zu vertrauen
Ich muss unbedingt Englisch lernen
Ich muss in Mathe mehr lernen
Ich muss alles auswendig lernen
Ich muss einfach lernen mich autonom zu betrachten
Ich muss erst lernen, wie ich Freunde in ihm finde
Ich muss Physik lernen
Ich muss Vokabeln lernen
Ich muss ihn kennen lernen
Ich muss Symphonien komponieren lernen
Ich muss jetzt lernen als Einarmiger zu leben
Ich muss soviel lernen und kann nicht mehr mit Freunden zusammen sein
Ich muss es lernen, zu welcher Zeit Leute Spaß machen
Ich muss furchtbar viel lernen

Quelle: Google-Suche nach „ich muss * lernen“

Wieviel ist das Wird?

Marcel hat vor ein paar Tagen hier in der weltgroßartigsten Uni-Blogfarm ein Statistik-Plugin installiert, das nun erschreckende Einsichten in die Beliebtheit des eigenen Blogs eröffnet. Besonders spannend sind ja immer die Google-Referrer, sprich die Suchbegriffe, über die Besucher hierhin gefunden haben.

Heute bin ich dabei über Interessantes gestolpert:

Wieviel ist das wird?

Ja, tatsächlich. Kein Scheiß. Das hat jemand bei Google eingegeben und hat dann als allerersten Treffer meinen Teuronörgler-Beitrag aus Passau gefunden. Erstaunlich.

Ich habe daraufhin einige verwandte Suchanfragen gestartet und auf die Ergebnisse (jeweils unter den Top 3) geschaut:

Wieviel ist das Sein? – Auslandsknigge – Wieviel Körperkontakt darf’s sein?

Wieviel ist das Jetzt? – Wieviel PS hat jetzt der X5 3D?

Wieviel ist das Bald? – Hilfe! Ich platze bald!

Wieviel ist das Morgen? – Ab wieviel Uhr am Morgen darf man Staubsaugen?

Wieviel ist das Vergessen? – Das Elfchen macht den Mund wieder zu weit auf

Wieviel ist das Bloggische? – Meinten Sie: wieviel ist das biologische ?

Was sagt uns das alles? Die höchste Zeit ist die Schlafenszeit.

Wer tauscht hier eigentlich mit wem?

Nachdem die Hälfte meiner Bekannten bei Tauschticket (oder ursprünglich nur »Buchticket«) aktiv ist und in der Gegend herumschwärmt vor Begeisterung und Tauschfreude, bin auch ich nun ein Tickettauscher.

Die Idee ist so simpel wie bestechend: Ich habe bestimmt 20 Bücher, CDs, DVDs oder Computerspiele in meinem Regal stehen, die ich nicht mehr brauche. Bei ebay bringen sie nichts bis wenig und ich wünsche mir außerdem ständig neue Bücher, CDs, DVDs oder Computerspiele. Jetzt könnte ich mir einfach jemanden suchen, der meine angestaubte Chris-Howland-Autobiographie dringend gern haben möchte und mir im Gegenzug dafür seine nicht mehr benötigte Zlatko-CD gibt. Könnte ich. Würd aber ewig dauern und sehr aufwendig sein, weil man selten jemanden findet, der sowohl das Gewünschte hat, als auch das Loszuwerdende sucht.

Hier springt Tauschticket ein: Es erfindet eine Tauschwährung, eben die namensgebenden Tickets. Wenn jemand meine Chris-Howland-Autobiographie haben will,»kostet« ihn das 1 Ticket und ich bekomme eines dafür. Damit kann ich jetzt zu jemandem gehen, der dafür die Zlatko-CD rausrückt und seinerseits zu jemandem läuft, der die »Mädels vom Immenhof« zu Weihnachten doppelt bekommen hat und so weiter und so weiter.

Die Abwicklung ist simpel, der Service kostenlos und der Versender trägt die Portokosten. Das macht nicht viel, weil ja derjenige, der mir was schickt, auch für mich das Porto zahlt. Tauschticket verwaltet sozusagen nur die Tickets, bietet eine Suchfunktion und rückt Adressen raus.

Jetzt mag man laut aufschreien: »Oh jemine! Zlatko soll genauso viel wert sein wie Chris Howland? Nie und nimmer! So billig rück‘ ich meinen Zlatko nicht raus.« – Kein Problem, dann verlang‘ ich halt 2 Tickets für Zlatko (oder 3 oder 4 oder maximal 5). Wem das nicht gefällt, der muss ja auch nicht tauschen. Unter Tauschticket-Urgesteinen ist diese Preistreiberei allerdings verpönt, wie ein Blick ins Tauschticket-Forum schnell zeigt: Der sozialistische Grundgedanke – ein Buch, dass ich nicht mehr brauche ist für mich eben nicht mehr wertvoll und wenn ich daraus Kapital schlagen will, kann ich zu ebay gehen – gehe damit den Bach hinunter.

Jedenfalls ermöglicht diese einfache Form von Preisfestsetzung etwas anderes: Inflation. Und spätestens an dieser Stelle muss ich mal ein paar Fragen aufwerfen, deren Antworten sich mir noch nicht erschlossen haben. Wie immer ist die böse Frage interessant: »Was haben die eigentlich für ein Geschäftsmodell?« So viele Werbeeinnahmen kann das Portal aktuell noch nicht haben, dass sich Betrieb und Service rechneten. Aber ohnehin stößt der Nutzer schnell auf verlockende Links: »Jetzt bei XYZ anmelden und 1 Bonus-Ticket bekommen!« XYZ wird dafür wohl zahlen, denk ich mir.

Überhaupt, die Bonustickets – also Tickets, die die Betreiber mir schenken, ohne das ich dafür etwas eingetauscht habe. Bei der Anmeldung bekommt man eines, wenn man ein paar Artikel eingestellt hat, wenn man genügend positive Bewertungen erhalten hat, wenn man Freunde wirbt (dann sogar zwei pro Freund). Ich habe inzwischen ganze 4 Tickets, ohne selbst ein einziges Büchlein zur Post getragen zu haben. Wo kommen die her? Stellt Tauschticket dafür selbst bergeweise attraktiver Bücher, CDs usw. ein? Oder sind das ungedeckte Schecks, die die Gelddruckerei einfach so auf den Markt bzw. in die Datenbank wirft?

Moment mal. Ungedeckte Schecks, Sachen für ganz umsonst, Freundschaftswerbungen… Könnte da jemand an Schneeballsysteme denken? Solange die Nutzermenge wächst und immer mehr Nutzer immer mehr alte Schätzchen einstellen, ist die Artikelmenge riesig, sogar größer als die Nachfrage bzw. die Menge der im Umlauf befindlichen Tickets. Aber die kann ja nicht schrumpfen, weil bei jedem Tausch die Tickets nur wandern und nie vernichtet werden. Es sei denn, Nutzer lassen ihre Tickets verfallen, weil sie a) keine interessanten Tauschartikel finden oder b) die interessanten Artikel sehr »teuer« sind.

Also frage ich mich einfach mal: Kann das Ganze überhaupt funktionieren? Und wenn ja, wie lange? Wer tauscht hier eigentlich was mit wem?