Nach BahnCard und GEZ wollte ich es mal mit einer leichteren Übung versuchen. Kündigung meiner ADAC-Mitgliedschaft. Mein Auto hatte ich verkauft, bin Mitglied in einem Car-Sharing-Verein geworden und brauchte die ADAC-Leistungen also selbst nicht mehr.
Auch beim ADAC gilt natürlich: Mitglied werden ist leicht, per Online-Formular jederzeit und problemlos möglich, auch Tarifwechsel (Upgrade, natürlich!) sind kein Thema. Und der Rückweg? Auf der Webseite finden sich keine brauchbaren Hinweise, geschweige denn ein Formular und auch die Suchfunktion der Webseite hüllt sich in Schweigen. Ein bisschen Herumgooglen hat das Gerücht zutage gefördert, man könne per interner Mail kündigen. Das heißt: Bei „Mein ADAC“ einloggen und eine Nachricht per Webformular an den Support senden, in der ich erkläre: Will austreten und kein ADAC-Mitglied mehr sein.
Mein ADAC: Ändern, aufstocken, sogar Cookie löschen. Aber austreten, kündigen, weniger? Fehlanzeige!
Das habe ich getan. Schnell kam eine Eingangsbestätigung per E-Mail samt Vorgangsnummer. Immerhin! Danach Stille. Wochen später klingelt das Telefon:
ADAC-Callcenter-Agentin: Wir haben hier eine Austrittserklärung vorliegen.
Tobias: Ja, das ist richtig.
ADAC-Callcenter-Agentin:Das ist natürlich bedauerlich. Darf ich nach Ihren Gründen fragen?
Tobias: (Ist mal freundlich und will heroisch ein Zeichen setzen: Es geht auch ohne Auto!) Ich habe mein Auto verkauft und brauche auch kein neues.
ADAC-Callcenter-Agentin: Ja, das ist natürlich ein Grund. Da macht es ja keinen Sinn mehr, ADAC-Mitglied zu sein.
Tobias: Eben.
ADAC-Callcenter-Agentin: Wir würden uns natürlich freuen, wenn Sie wieder Mitglied werden, wenn Sie wieder ein Auto haben. Das ist jederzeit möglich.
Tobias: Ja, das würde ich dann in Erwägung ziehen. Wie geht es denn jetzt weiter? Muss ich noch irgendwas tun, um meine Mitgliedschaft endgültig zu kündigen?
ADAC-Callcenter-Agentin: Nein, das ist jetzt alles erledigt. Wir schließen den Vorgang ab und sie bekommen noch eine schriftliche Bestätigung zugesandt.
Tobias: Wunderbar. Dann bedanke ich mich und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!
ADAC-Callcenter-Agentin: (fröhlich) Ebenso!
Die angekündigte schriftliche Bestätigung kam natürlich nicht. Aber ich habe es einfach mal darauf ankommen lassen, ob am 1. Juli Geld abgebucht wird oder eine Mahnung bei mir eintrudelt. Nein, nichts. Es sieht so aus, als sei ich erfolgreich ausgetreten. Das „Mein ADAC“-Login funktioniert jedenfalls auch nicht mehr.
Fazit: Die Kündigung wird unnötig erschwert, weil Informationen darüber nicht aufzufinden sind. Aber immerhin reicht eine formlose Nachricht über den persönlichen Online-Account aus. Es gibt sogar zeitnah eine Reaktion, die nicht wirklich umfassend und klar, aber wenigstens effektiv ist.
Und ich dachte schon, es kommt eine Neverending Story wie bei der Bahncard .. irgendwie schön, auch mal eine positive Kündigungsgeschichte zu lesen 🙂