Lesen Sie das Internet Auslegung

Rauscht der größte Teil der täglichen Spamwelle inzwischen recht unbeachtet über uns hinweg, gibt es doch von Zeit zu Zeit das eine oder andere unfreiwillige Kleinod, das entweder über die Verfasser, oder uns, die Empfänger sehr viel aussagt. Heute fand sich eine aufregende Nachricht mit dem Titel „Schummi wiederkehrt!“ in meinem Postfach. Absender angeblich www.spiegelonline.de. Darin Anreißer sensationeller Neuigkeiten (Schummi wiederkehrt!), hinter deren üblichem [mehr…] sich eine reichlich kaputt aussehende Webseite verbirgt. Mit bösem Javascript natürlich.

Das ganze kumuliert in einem dramatischen Höhepunkt, der uns schaudern lässt:

Spigel

Letzte Woche warnte die c’t vor allzu leichtfertigem Umgang mit offiziös gewandeten Mails und ungewöhnlichen URLs. Die Postbank, z.B., hieß es dort als Mahnung, das Gehirn in Gebrauch zu nehmen, betreibe in Russland keine Server für deutsche Kunden. Die gleiche Warnung, nur etwas umgekehrt, also auch hier: Sprachverfallhype hin, Sprachverfallhype her, der Spiegel betreibt durchaus noch eigene Orthographen in Deutschland, die grobe Fehler auszumerzen in der Lage sind.

Interessant mit wiederum umgekehrten Vorzeichen: Dem Leser verlangt der Spiegel nicht ab, die Feinheiten der <ie>-Schreibung zu durchdringen. www.spigel.de funktioniert einwandfrei, wenn auch ohne die Rafinesse der Riesenmaschiene.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.