Einiges von noch zu wünschenden und, wie es scheint, möglichen Vervollkommnungen des Eisenbahnwesens

Ach! Die Bahn! Nahezu lichtschnell sausen Hochgeschwindigkeitszüge durch die Lande, verbinden Metropolen und machen Entfernungen vergessen. Ganz selbstverständlich scheint es uns, von Stadt zu Stadt in Augenblicken zu reisen und gleichsam Weltbürger zu sein. Dabei ist dieser vollkommene Luxus noch gar nicht so alt. Vor nur 150 Jahren hielt man der Bahn noch ängstlich befürchtend entgegen, dass des Menschen Gesundheit bei hohen Geschwindigkeiten ernsthaften Schaden nehmen könne.

Diese Befürchtung teilen auch heute noch die Betrieber der Baumberge-Bahn von Münster nach Coesfeld mit Zwischenhalt in Havixbeck und Billerbeck. Immer fürchtend, die eigenen, höchstens fußgängerschnellen Gedanken zu verlieren und so zum seelenlosen Wesen zu werden, zuckelt das Bähnchen pittoresk auf eingleisiger Strecke durch Gärten und Siedlungen.

Dass für nur 30 Kilometer endlose 45 Minuten ins Land gehen, liegt aber nicht etwa an milchkannenhäufigen Vollbremsungen mit Absprungsmöglichkeit. Nein. Man zelebriert das zahme Dahingleiten auf Schienen, auf kurviger Strecke durch kurvige Landschaft. Die Wikipedia weiß dazu zu schwärmen: »Die Strecke selbst ist dabei sehr kurvenreich angelegt und durchfährt in Einschnitten und auf Dämmen die reizvolle Landschaft der Baumberge.«

Das Allerschlimmste aber: In Coesfeld endet die Beschaulichkeit. Wurde früher die meditative Fahrt bis nach Bocholt und darüber hinaus in die Niederlande fortgesetzt, heißt es heute: Umsteigen in den Bus! Und der mäandert nicht durch grüne Wiesen, Hügellandschaften und unberührt scheinendes Land, sondern wirre Schleifen fahrend durch Wohnsiedlungen. Die sind gnadenloser als alle Vorsicht, den eigenen Verstand zu verlieren.

Man gebe mir Hügel!

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